Nachdem meine ursprüngliche Idee, nämlich 2020 nach Australien zu fliegen und dort meinen Geburtstag zu feiern wegen der Covid19-Pandemie und den daraus resultierenden Reiseverboten leider nicht machbar war habe ich dies dann am Ende1 der Pandemie, als die Beschränkungen wegefallen sind, nachgeholt.

Leider war die Reise nicht ganz ohne Probleme, es fing schon am Start an.

Anreise (08.12.2023-10.12.2023)

Bei der letzten Reise nach Australien bin ich mit Cathay Pacific geflogen. Von der Tatsache, dass Hong Kong keine freie Stadt mehr ist abgesehen wäre ich gerne wieder mit denen geflogen, alllerdings haben sich die Preise für potentielle Flugverbindungen ständig geändert, praktisch von Tag zu Tag zwischen “azeptabel” und “nicht bezahlbar”. Die letzten Preise waren inakzeptabel hoch, also habe ich eine andere Fluggesellschaft gesucht und bin schließlich bei China Airlines gelandet. Die hatten das beste Preis/Leistungsverhältnis in der Businessclass2 und ähnlichen Komfort.

1. Tag: 08.12.2023

BER

Die GDL entschied sich ausgerechnet am 08.12. die Bahn zu bestreiken, so dass die Anfahrt zum BER via FEX nicht möglich war. Eine potentielle Alternative via BVG war etwas problematisch, besonders mit Gepäck, also entschied ich mich zähneknirschend für ein Taxi, was mich etwas mehr als 100€ gekostet hat 💸. Und schneller als der - bestreikte - FEX war das auch nicht, im Gegenteil: Der FEX ist tatsächlich die mit Abstand schnellste Verbindung zum BER. Wenigstens war der Taxifahrer freundlich und die Fahrt - trotz Staus - bequem, ich hatte mehr als genügend zeitlichen Puffer eingeplant, da ich ja gewiss nicht der einzige war der gezwungen war so zum BER zu fahren.

Schließlich angekommen hatte ich mehr als genug Zeit. hatte dann eingecheckt, mein Gepäck aufgegeben und dann zur Lounge3 gegangen.

Lounge

Ich muss sagen, die Lounge Tempelhof am BER ist eine der wenigen Pluspunkte am ansonsten eher schlechten Flughafen BER. Die Lounge ist schön, die Auswahl an Speisen gut und es gibt einen direkten Zugang von der Lounge zu den Abfluggates. Nach einem längeren, angenehmen Aufenthalt ging es dann am späten Nachmittag mit British Airways (Flug BA 0995) als Zubringer nach London Heathrow.

London Heathrow

Wegen diverser Verzögerungen - unter anderem Einreisekontrolle, Wechsel des Terminals - sowie Unklarheiten bezüglich Lounge habe ich mich dazu entschieden die Lounge hier nicht zu nutzen und bin dann direkt zu dem Gate gegangen, und es ging ohne all zu lange Wartezeit an Bord des China Airlines Flugs CL 0082 nach Taipeh, Abflug war am späten Abend, Ankunft (Lokalzeit) am frühen Abend, Flugdauer etwa 13h.

2. Tag: 09.12.2023

Ich hatte ein paar Stunden Zeit am Flughafen Taipeh, allerdings nicht genügend um den Flughafen zu verlassen, zumal es ja abends war. Die Zeit bis zum nächsten Flug habe ich dann in der Lounge verbracht, gelesen, im Internet aktiv gewesen usw.

Weiter ging es dann mit Flug CL 0053 nach Brisbane kurz vor Mitternacht, Flugdauer knapp 9h

3. Tag: 10.12.2023

Morgens gegen 09h (Ortszeit ) landete ich dann endlich in Brisbane. Die Einreise ging schnell, ebenso die Zollformalitäten, dieses Mal hat auch niemand kontrolliert ob ich alles korrekt angegeben habe, war absolut unproblematisch. Ich habe dann Tobias per Messenger kontaktiert, und er hatte mich dann direkt am Flughafen abgeholt. Jetlag hielt sich eher in Grenzen dank der Schlafsitze, das einzige was heftig war die Hitze die mich erwartete - in Berlin war ja Winter, und in Taipeh habe ich den klimatisierten Flughafen nie verlassen 😀 Der restliche Tag und der folgende Tag war ein wenig Akklimatisierung, denn es ging dann weiter.

Alice Springs (12.12.2023-14.12.2023)

Morgens früh ging es zum Flughafen Brisbane, via Uber zum nächsten Bahnhof und dann dort mit dem Zug nach Brisbane. Zum ersten Mal in Australien Zug gefahren 🙂

Nach dem Sicherheitscheck geschah mir ein Missgeschick: Mein Gürtel ließ sich nicht mehr in die Hose stecken, weil einzelne Fasern des Gürtels lose waren. Ich versuchte diese abzubeißen4 was nicht gelang, ich habe mir dann einen neuen Gürtel im Sicherheitsbereich gekauft. Allerdings hatte sich dadurch meine Brücke der vorderen Schneidezähne gelockert 😯.

Es ging dann mit Virgin Airlines dann nach Alice Springs, einem erstaunlich kleinem Flughafen der eigentlich den Namen “Flughafen” nicht verdient hätte, eher “Flugplatz”. Am Ausgang des Flughafen hielt dann ein Busshuttle, welches recht preiswert Leute und ihr Gepäck zu den jeweiligen Hotels brachte. War sehr praktisch und ersparte Taxikosten. Wir waren im Mercure Alice Springs Resort einquartiert, das Hotel war gut, das Pool war - trotz der Hitze - erstaunlich kühl und erfrischend, das Essen dort war auch sehr gut.

Mittags bei McDonalds passierte es dann: Die lockere Brücke fiel raus und lies sich auch nicht mehr provisorisch befestigen. Zahnärzte in Alice Spring waren auch nicht mehr erreichbar, ditto in Melbourne, also mit gewaltiger Zahnlücke ging es dann weiter.

Uluru (13.12.2023)

Fahrt durch das Outback

Sehr früh am morgen ging es dann per Bus Richtung Uluru. Dieser ist etwa 470 km von Alice Springs - dem nächsten größeren Ort - entfernt, so dass die Hin- und Rückfahrt jeweils einige Stunden dauerte. Die Hinfahrt durch das Outback war ein gewisses Erlebnis, weil ich so was als Europäer absolut nicht gewohnt war: Die Strecke ging schnurgerade - mit einer einzigen Abbiegung - Richtung Uluru, und sonst war da praktisch nichts. Bis zum Horizont eine weite Leere, ab und an, wenn sehr viel Verkehr war, sah man alle halbe Stunde oder so mal ein Auto. Ansonsten auch hier: Nichts, komplette Einsamkeit. Oh, ab und an sah man am Rande der Straße ein Autowrack das vor sich hin vergammelte. So weit von der Zivilisation entfernt dass es keinen Abschleppdienst oder so was gab. Der Bus hatte ein Satelliten-Notrufsystem an Bord und für Notfälle/Pannen eine Notration Wasser, was ich für sehr, sehr sinnvoll hielt wenn man sich die absolute Leere und Zivilisationsferne ansah. Mobilfunkempfang gab es natürlich keinen im Outback, erst wieder nahe des Ulurus.

Kata Tjuta

Unserer erster Stop - neben kleineren Pausen - war bei Kata Tjuta, einer Gruppe von 36 Felsformationen. Es gab dort einen kleinen Wanderweg vom Parkplatz zwischen den Gipfeln und zurück, allerdings war mir die Temperatur zu hoch und ich wollte nichts riskieren, so dass ich schließlich den Weg abgebrochen habe und zurück zum Bus gegangen bin. Generell: Sehr beeindruckende Natur, und es hat sich ausgezahlt - wie angeraten - einen Hut mit Fliegenschutzgitter dabei zu haben, die kleinen Fliegen wären sonst extrem lästig gewesen.

Ein weiterer Stop war dann ein Informationszentrum mit Geschäften, wo es u.A. auch selbst gemacht Waren der Aboriginals zu kaufen gab. Das ganze Zentrum wurde von den Aboriginals betrieben. Danach ging es dann zum Höhepunkt der Tour. dem Uluru

Uluru

Der Uluru ist nur von einer Seite aus betretbar, die andere Seite ist so heilig dass sich die Aboriginals sich auch verbitten, diese Seite zu fotografieren. Der Berg ist schon sehr beeindruckend, wir kamen an Höhlenmalereien, einem See und vielen anderem Sehenswürdigkeiten vorbei.

Am späten Nachmittag fuhr der Bus dann auf einem Aussichtsparkplatz, so der Uluru in der untergehenden Sonne dann rötlich erschien. Auch dies war extrem beeindruckend. Es gab dann ein Barbecue als Abendessen und dann ging es die knapp 500 km durch das Dunkle zurück nach Alice Springs. Ab und an gab es Tiere wie Schafe oder Rinder nah der Straße, der Fahrer musste aufpassen. Kurz vor Mitternacht kamen wir dann zurück im Hotel an.

Uluru im Sonnenuntergang

Am nächsten Tag ging es dann zurück5 zum Flughafen wo es nach Melbourne ging.

Melbourne (14.12.2023-19.12.2023)

Frohe Weihnachten aus Melbourne

Aufgrund einer Flugänderung ging es nicht direkt nach Melbourne, sondern über einen ziemlichen Umweg, nämlich Sydney. Hier gab es auch noch ein potentielles Problem: Die Maschine von Sydney nach Melbourne war wegen des Wetters vollkommen überhitzt und Qantas hoffte, dass sie diese mit Klimaanlagen abkühlen konnten damit der Flug doch stattfinden konnte. Nach einer ordentlichen Verspätung klappte es dann doch und es ging am späten Nachmittag nach Melbourne, wo wir dann mit dem Bus zum Hotel fuhren und abends in einer Art Pizzeria etwas aßen.

1. Tag: 15.12.2023

Wir unternahmen Sightseeing in Melbourne, und sahen unter anderem das:

Flinder Street Station

Flinder Street Station ist ein berühmter und großer Bahnhof in einem historischen Gebäude. In der Nähe waren wir bei einem etwas eigenwilligen asiatischen Restaurant essen, das Essen war gut, seltsam nur war die Toilette: Per Aufzug eine Etage höher, dort kam man in einer Art Lagerraum wo alles mögliche an Möbel stand und man sich im Halbdunkeln zu den beiden Toiletten durchsuchen musste.

Shot Tower

Der Shot Tower ist eine ehemaliger Schrotturm, der noch bis in die 60er Jahre des 20. Jahrhunderts eingesetzt wurde und als Denkmal geblieben ist - während ein Einkaufszentrum darum herum gebaut wurde und er nun in einem überdachten Innenhof als Touristenattraktion exisitiert.

Fitzroy Gardens

Fitzroy Gardens ist ein Park mitten in Melbourne, in dem sich Cook’s Cottage befindet, das an den Entdecker Captain Cook erinnern soll. Allerdings hat er das besagte Cottage - was aus England importiert wurde - nie betreten, es wurde von dessen Eltern gebaut und später bewohnt.

Sonstiges

Wir hatten auch einen Schifffahrt mit touristischen Informationen gemacht.

2. Tag: Healesville Sanctuary und Puffing Billy (16.12.2023)

Am nächsten Tag war die erste von drei Busreisen. Die Reise war quasi zweigeteilt, plus einem Stopp bei einer Chocolaterie:

Healesville Sanctuary

Känguru im Zoo

Zu erst erreichten wir Healesville Sanctuary, einem Zoo der australische Fauna beinhaltet. Außerdem gab es eine recht schöne und interessante Vogelshow.

Puffing Billy

Nach dem Besuch des Zoos ging es zum eigentlich Ziel, Puffing Billy, einem historischen Dampfzug der gemächlich durch die Landschaft zum Endhaltepunkt, Emerald Lake fuhr.

Was ich eigenartig/faszinierend fand, dass neben der Strecke Leute wohnten. Die Lärm- und Geruchsbelästigung durch den Zug dürfte doch eher unangenehm sein. Dennoch eine schöne Fahrt mit interessanter Aussicht. Nach einer Pause in Emerald Lake ging es dann zurück nach Melbourne ins Hotel.

3. Tag (17.12.2023) Great Ocean Road, Anne’s Cascade, Twelve Apostles

Great Ocean Road

Der nächste Ausflug ging dann zu dem Great Ocean Road, ebenfalls mit einem Stop an einer Chocolaterie6. Great Ocean Road ist eine berühmte Straße, bekannt für ihre schönen Aussicht auf das Meer und wird jährlich von vielen Touristen besucht.

Anne’s Cascade

Anne’s Cascade ist ein Wasserfall in Melba Gully, mit einem Rundweg von etwa einer Stunde. Da es an dem Tag nicht so heiß war war ich auch körperlicher fitter, so dass der Weg kein Problem darstellte,

Twelve Apostles

Die Twelve Apostles sind eine berühmte Felsformation im Meer, durchaus beeindruckend. Weiter ging es dann zu zwei weiteren Ausflugspunkten, danach dann zurück ins Hotel in Melbourne

4. Tag: Philip Island (18.12.2023)

Der letzte Ausflug ging nach Philip Island. Berühmt ist Philip Island durch seine Pinguinparade, bei der abends Zwergpinguine das Meer verlassen um zurück in ihre Behausungen zu gehen. Wir waren in einem Art unterirdischen Beobachtungsbunker und konnten die Pinguine durch Fenster direkt sehen, das war schon sehr witzig, interessant und beeindruckend. Leider war Fotografieren nicht erlaubt, um die empfindlichen Augen der Tiere durch Blitze zu schützen, was aber nicht erklärt wieso Filmen - was ja kein Blitzlicht benutzt - ebenfalls verboten war. Nach dem Ende des Marsches ging es dann zurück zu Melbourne.

Gold Coast (19.12.2023-29.12.2023)

Nach dem Auschecken am Hotel fuhren wir dann mit dem Bus zum Flughafen, wo wir dann mit Virgin Airlines zum Flughafen Gold Coast - welcher näher an Tobias damaliger7 Wohnung - flogen.

Verschiedenes (19.12-22.12.)

Neben Erholung, Einkaufen und co waren wir in Wet’n’Wild. Außerdem war ich beim Zahnarzt in der Nähe wegen meiner Brücke, leider konnte dieser nur feststellen dass es nicht möglich sein wird sie wieder zu befestigen, weil die Zahnstummel, an denen sie befestigt war, abgebrochen waren. Das konnte dann nur mein Zahnarzt angehen, und so blieb es dabei. Dafür war der Zahnarzt nett und hatte eine Zeit lang in Münster studiert 🙂. Und gekostet hatte das auch nichts.

Wet’n’Wild

Wet’n’Wild ist ein australischer Wasserpark mit diversen Rutschen, Attraktionen usw. Da waren wir das letzte Mal in Australien, und der Park ist wirklich angenehm, ganz besonders in der Hitze des Sommers 🥵

Lamington National Park (22.12.2023)

Etwas aufdringliche Vögel

Wir fuhren zum Lamington-Nationalpark, der nicht so weit entfernt war und diverse Naturattraktionen wie Wasserfälle enthält. Was er noch enthält: aufdringliche Vögel beim Restaurant/Café. Man darf dort die Vögel nicht füttern, was einer eher schlechter Witz ist, denn die Vögel haben absolut keine Scheu vor Menschen und kein Problem damit dass Essen vom Teller zu stehlen wenn man nicht aufpasst 😯

Wir sind dort zu Morans Falls gegangen, einer der besagten Wasserfälle. Der Weg hat etwa eine Stunde gedauert, witzigerweise gibt es eine Abkürzung, die aber nur für berechtigte Personen zugängig ist 🤷

Morans Falls

Weihnachten (25.12)

Zu Weihnachten fuhren wir zu Tobias Freund und ehemaligen Boss, der uns auch für K’gari sein Pickup/UTE lieh und der uns und andere Personen zum Weihnachtsessen eingeladen hatte. Wir aßen da zu Mittag und zu Abend, war alles gut, er hatte sich wirklich Mühe gegeben, abends kam dann ein einschneidendes Ereignis: Es wurde ein Unwetter angesagt, das Regenradar war tiefschwarz und so entschieden wir - und die anderen Gäste - dass wir lieber nach Hause fuhren. Ich bin gefahren und dachte mir, dass ich schon früher bei Unwettern und starken Stürmen Auto gefahren bin, im Zweifelsfall wenn die Niederschlag zu heftig wird, einfach irgendwo ran fahren - zur Not auch auf der Autobahn - und abwarten. Soweit meine Logik und die bestehenden Informationen die wir hatten. Also fuhren wir los, und direkt ins Unwetter. Was wir nicht wussten - und auch der australische Wetterdienst nicht vorhergesagt hatte, weil noch nie vorgekommen, es war nicht nur ein simples Unwetter, es war - wie sich nachträglich herausstellte - ein Tornado, der erste überhaupt in Australien!

Der Tornado

Es fing relativ normal an, starkes Unwetter, Starkregen - und wurde immer heftiger, so dass wir - und die anderen Autofahrer - auf der Autobahn angehalten haben. Die Intensität steigerte sich, Sicht war auch kaum vorhanden, dann fing es an heftig zu hageln und massive Windböen kamen auf, Tobias hatte die Befürchtung dass das Auto umgeworfen wurde, was zum Glück nicht passierte. Wir fuhren trotz Sichtprobleme zu einer nahen Brücke um wenigstens gegen das Schlimmste geschützt zu sein, hatte aber nicht viel gebracht, zum einen kamen noch andere Autofahrer auf die Idee, zum anderen war die Brücke nicht allzu breit. Nun ja, besser als nichts. Als es ein wenig nachgelassen8 hatte fuhren wir langsam weiter zur nächsten Brücke, wo etwas mehr Schutz gab. Als es dann nachgelassen hatte sind wir dann zu Tobias Wohnung gefahren und sahen auf der Autobahn überall umgestürzte Bäume, die der Tornado entwurzelt hatte. Ein solcher Baum lag auch quer auf der Ausfahrt, war nicht ganz trivial die Ausfahrt zu nehmen. Als wir dann endlich ankamen sahen wir eine weitere Auswirkung: Stromausfall überall.

Die Nachwirkungen

Durch den Tornado wurden hunderte Stromleitungen und -masten umgeknickt, was zu dem Stromausfall führte, der bedauerlicherweise mehrere Tage andauerte. Auch das war kein sonderlicher Spaß im heißen Sommer keinen Strom zu haben, und damit weder Klimaanlage noch Ventilator oder Kühlschrank, und in der Hitze ohne Kühlung zu schlafen war auch nicht sonderlich einfach. Handy aufladen ging natürlich auch nicht, Nachrichten fielen größtenteils auch flach. Es gab erstaunlich wenig Opfer.

Fazit

Ich habe schon einige Unwetter und Orkane miterlebt, aber der Tornado hat alles bisherige getoppt. Und wir konnten genau nichts machen als wir im Auto drinsaßen, sondern nur hoffen dass es gut geht, im Prinzip ein kompletter Kontrollverlust. Das hätte tödlich enden können, ist aber noch gut ausgegangen.

Noosa (26.12.2023)

Ohne Strom machten wir dann einen Ausflug nach Noosa, einem Ort nördlich von Brisbane der Strom hatte. Im Auto konnte ich auch mein Handy ein wenig aufladen.

Der Ort ist eine Touristenattraktion und an den Wochenenden und Feiertagen ordentlich überlaufen. Die Küste ist eigentlich sehr interessant und schön, wir wollten zu einem Aussichtspunkt gehen aber ich habe zwischendurch gemerkt dass es mir - ich schob es auf die Hitze - nicht gut ging und habe das ganze dann abgebrochen. Die Auflösung, was es mit den ganzen Unpässlichkeiten auf sich hatte kam dann später.

In Noosa haben wir etwas gegessen und Eis gegessen, später fuhren wir dann zurück, auf dem Rückweg gab es auch ein Unwetter, aber bei weitem nicht so schlimm wie der Tornado.

Sonstiges (27.12-29.12)

Da mir wegen der Hitze nicht sonderlich wohl war, haben wir überlegt was wir trotz Stromausfall machen können und was nicht so anstrengend ist. Wir hatten dann u.A. ein Flussfahrt in Brisbane unternommen, auf dem Wasser war es trotz der Hitze halbwegs angenehm 🙂. Und irgendwann nachts kam der Strom dann wieder 😊Es folgten dann noch Einkäufe und Vorbereitungen für K’gari.

K’gari (29.12.2023-01.01.2024)

Wir fuhren dann zu Tobias ehemaligen Boss und tauschten quasi die Autos: Sein gegen den geländegängigen UTE (Pickup). Ein wirklich geländegängiges Fahrzeug ist notwendige Voraussetzung um auf K’gari zu fahren. K’gari ist eine Sandinsel, die “Straßen” sind reine Offroad-Sandstrecken, die Hauptverkehrsstraße ist der Strand. Ich war ja schon einmal da und K’gari is immer eine Reise wert

1. Tag: 29.12.2023

Wir tauschten die Autos und fuhren den gewohnten Weg zu Rainbow Beach / Inskip, wo wir in dem Ort vorher die Fährentickets sowie den Pass für K’gari kauften. Das hat ein bisschen gedauert, in der Zwischenzeit haben wir das Auto noch mal vollgetankt9- Danach ging es zum Strand (Inskip), wir warteten auf die Fähre und fuhren dann nach K’gari.

Die Fahrt - wie letztens auch - am Strand entlang und dann via Eurong zu unserem Ziel - Kingfisher Bay Resort verlief unproblematisch, diesmal sind wir nicht im Sand stecken geblieben 🙂 Nach Einchecken ließen wir dann den Tag im Resort ausklingen und entspannten uns.

2. Tag: Lake Garawongwera, Unwetter (30.12.2023)

Wir wollten wieder zu Lake McKenzie, einen sehr schönen See auf K’gari, wo wir das letzte Mal auch waren. Leider hatten andere Leute die gleiche Idee, und im Gegensatz zu letztem Mal war der Parkplatz dort brechend voll, es gab keine Parkmöglichkeiten für uns, nach zwei Runden (inklusive Boxenstopp und Fahrewechsel für den Toilettengang) haben wir es aufgegeben und sind weiter zu Lake Garawongwera via Happy Valley gefahren. Da war es recht leer (nur weniger Leute), aber es kündigte sich so langsam schlechtes Wetter an, also fuhren wir nach einem kleinen Aufenthalt wieder zurück Richtung Kingfisher Bay. Am Strang auf dem Weg erreichte uns dann das Unwetter - Gewitter, Starkregen. Es war schon beeindruckend und interessant Blitze über dem Meer zu sehen, wenn auch nicht ungefährlich: Das Problem war diesmal nicht der Wind oder Regen, sondern die stark reduzierte Sichtweite: Hindernisse, kleine Bäche (deren “Ufer” wie eine Stufe wirken und die man deshalb langsam herunterfahren sollte) etc. Wir hielten uns deshalb an vorherfahrende Fahrzeuge. Ist alles soweit gutgegangen, wir erreichten dann Eurong, wo es dann aufhörte zu regen so dass wir dort nicht bleiben brauchten und zum Hotel fuhren.

3. Tag: Stonetool Sandblow, Wrack S.S. Maheno, Silvesterparty (31.12.2023)

Stonetool Sandblow

Wir fuhren endlich10 vom Hotel zum Wrack der S.S. Maheno Vorher ging es noch zu einer Art Düne, dem Stonetool Sandblow. Diese entstand durch Wind, der den Sand dorthin geweht und einen vorher bestehenden Wald unter sich begraben hat. Danach ging es dann zur S.S. Maheno. Interessant waren auch die Nachwirkungen des Unwetter: Der Aufgang, wo wir am Tag zuvor gefahren sind - Happy Valley - war wegen Unwetterschäden gesperrt, wir brauchten aber nicht dort lang fahren

Wrack der Maheno

Wir hatten gutes Wetter und das Wrack war sehr gut zugänglich, so dass ich einige Fotos schießen konnte. Das Wrack ist schon beeindruckend und aus gutem Grunde eine Touristenattraktion. Auf dem Rückweg am Strand Richtung Hotel sind wir noch durch ein neu entstanden, größeren Wasserlauf gefahren, zuerst hat sich niemand getraut bis der erste den Weg genommen hatte den ich auch vorschlug 🙂Ging dann problemlos. Gegen Abend dann ein schönes Abendessen und dann eine kleine Silvesterparty mit Cocktails, so dass wir das neue Jahr auf K’gari feiern konnten.

4. Tag: Abreise

Nach dem Frühstück und Ausschecken in aller Ruhe fuhren wir dann via Eurong am Strand Richtung Fähre. Es war recht heiß, und die Klimaanlage setzte häufiger aus, die Motortemperatur stieg an, also hatten wir zwischendurch Pausen gemacht um das Auto abzukühlen. War aber zum Glück kein Problem, so erreichten wir dann den “Fähranleger”. Hier hatten wir zum ersten Mal das gesehen, wofür K’gari eigentlich bekannt ist: Eine Familie freilaufender Dingos 🙂

Via Fähre ging es dann zu Inskip und Rainbow Beach, wo wir in einer Art spezieller Autowaschanlage für Offroadfahrzeuge das Auto gründlich reinigen ließen.

Auf dem Weg zur Gold Coast tankten wir auch in der merkwürdigsten Tankstelle die ich jemals gesehen habe - sie wäre in einem Horrorfilm nicht unpassend gewesen. Ich war mir unschlüssig was dreckiger war: Die Toilette oder der Verkaufsraum, es gab tatsächlich einen Wahnsinnigen der dort was zu Essen - unverpackt(!) - gekauft hatte 😯 Schließlich erreichten wir Tobias Wohnung.

Rückreise (02.01.2024-04.01.2024)

Abreise (02.01.2024)

Wir brachten das Auto dann wieder zurück, unterhielten uns noch ein wenig und kauften noch ein. Ich packte dann in aller Ruhe und abends brachte mich Tobias dann zum Flughafen Brisbane, wo ich ordentlich Zeit zum Einchecken und Sicherheitskontrolle hatte und die restliche Zeit in der recht guten Lounge verbrachte. Um etwa 23h (Ortszeit) ging es dann los Richtung Taipeh.

Taipeh (03.01.2024)

Gegen 06h erreichte ich Taipeh. Ich hatte ordentlich Zeit, etwa 16h bis zum nächsten Flug. Das hatte ich auch bewusst so gebucht, meine Idee war es - analog zu Hong Kong bei der vorigen Australienreise - sich Taipeh anzuschauen, ich war ja noch nie in Taiwan, und das war quasi meine erste “richtige” asiatische Stadt, Hong Kong ist ja auch europäisch geprägt. Geplant war auch ein Treffen mit jemanden der dort wohnte und der mit die Stadt zeigen wollte. Soweit die Theorie, die Praxis war eine andere.

Meine Erfahrungen mit Taipeh

Bezahlung

Ich bin davon ausgegangen dass Taipeh als internationale Stadt kein Problem mit Kartenzahlung haben würde. Diese Annahme hat sich als irrig herausgestellt, bis auf sehr wenige Ausnahmen - eine davon war ausgerechnet McDonald’s - wurde primär nur Bargeld oder die lokale Bezahlkarte (vergleichbar mit Girocard) akzeptiert. Ich hätte nicht gedacht dass dort noch weniger Kartenakzeptanz als in Deutschland gab, hat mich erstaunt. Also Geld abgehoben, auf dem Flughafen dann mein Gepäck eingeschlossen (natürlich nur gegen Bargeld) und eine Token (wieder nur Barzahlung) für die Hin- und Rückfahrt sowie U-Bahnen mRichtung Innenstadt geholt und gefahren

Orientierung

Ich war an einem Verkehrsknoten angekommen und suchte die U-Bahn Richtung Taipeh 101, und war eher verwirrt, weil die Beschilderung in Taipeh generell katastrophal schlecht ist. Taipeh ist die Stadt, in der ich mich am schlechtesten zurechtgefunden habe trotz Maps und co, das war für mich auch ein neues Erlebnis, ich bin bislang in jeder fremden Stadt fast sofort zurechtgekommen, egal ob London, Manchester, Hong Kong usw. Taipeh bildet hier die absolute Ausnahme.

Schließlich musste ich tatsächlich jemanden an einem Schalter fragen wo es denn zur U-Bahn ging, die Dame zeigte es mir dann in eher schlechten Englisch. Wieder eine Fehlannahme: Ich dachte dass die Bewohner einer so internationalen Stadt gut Englisch könnte. War aber nicht der Fall, eher schlechter als die Deutschen.

Sehenswürdigkeiten

Vielleicht ein wenig unfair, es hat geregnet und war bedeckt und generell eher trostlos. Am Taipeh 101 angekommen hatte ich Zeit und ging zu Starbucks, einen Kaffee trinken. Als die Besucherplattform des Taipeh 101 dann öffnete stellte sich heraus - worauf ich fairerweise vorher hingewiesen wurde - dass die Sichtweise fast Null war, weil die Besucherplattform sich in den tiefliegenden Wolken befand. Dennoch dort alles angeschaut, wieder nach unten gefahren und es regnet in Strömen. Und ich hatte keine Lust mehr, mir ging es auch nicht ganz so gut.

Also in einem nahegelegenen Einkaufszentrum bei McDonald’s was gegessen und zurück zum Flughafen, mein Gepäck abgeholt und eingecheckt

Fazit Taipeh

Ehrlich gesagt hat es mich nicht wirklich beeindruckt. Vielleicht auch durch das Wetter, aber die Stadt selbst ist grau, verwirrend, keine Kartenzahlung möglich usw. Zugegeben, wenn das Wetter besser gewesen wäre hätte ich vielleicht noch den ein oder anderen Ort dort besucht, aber so war der einzig interessante Ort in Taipeh tatsächlich die wirklich gute (Business)lounge von China Airlines 😒 Demzufolge mein Eindruck: Lohnt sich nicht.

Rückflug

Die restliche Zeit - einige Stunden - verbrachte ich dann in der Lounge, die wiederum schön war: Angenehme Duschen, es gab sogar Ruhezimmer mit Liegen/Betten, wo man ungestört schlafen konnte, war alles soweit gut und deshalb verging die Zeit schnell. Etwa um 22h ging es dann zum Flug nach Frankfurt.

Ankunft (04.01.2025)

Der Flug nach Frankfurt war unspektakulär, außer einer merkwürdigen Familie, die anscheinend zum ersten Mal Businessclass geflogen sind und Fotos/Selfies von sich vor dem Start gemacht haben, u.A. gestellte Fotos wo die Mutter die Pantoffeln hochhielt. Das wäre ja noch OK gewesen, richtig peinlich wurde es als der Vater auf die Idee kam die unbesetzten Sitze nach der Flasche Wasser, die jeder (Businessclass-)Passagier bekam, abzusuchen um sich diese einzustecken 😒

Am frühen morgen bin ich dann pünktlich in Frankfurt gelandet, durch die üblichen Einreise- und Sicherheitskontrollen (deren zweimal) gegangen nebst Zwangsgang durch zwei Geschäfte11, es lohnte sich auch nicht nach eine passenden Lounge zu suchen, also ging ich zum Gate und flog dann mit Lufthansa zurück zum BER. Dort holte mich mein Neffe, den ich darum gebeten habe, von der Ankunft ab weil es alleine mit meinem Gepäck sonst umständlich/schwierig gewesen wäre mit dem FEX nach Hause zu fahren. Zuhause angekommen endete dann die Reise, es gab allerdings noch Nachwehen.

Fazit

Trotz diverser Widrigkeit - Zahnbrücke herausgefallen, Wetter, Stromausfall, gesundheitliche Probleme - hat sich Australien wieder mal sehr gelohnt, ein wirklich schönes und beeindruckendes Land, sowohl von der Landschaft als auch von den Menschen. Es ist immer schön dort zu sein.

Taipeh/Taiwan dagegen fand ich eher uninteressant und wenn ich nochmal Aufenthalt dort habe wäre eine Stadtrundfahrt vom Flughafen aus das höchste der Gefühle.

Fotos

Hier die Fotos, oder direkt

Nachwirkungen

Die Reise hatte zwei, unangenehme, Nachwirkungen. Zum einen brauchte ich eine neue Brücke, zum anderen wäre ich fast gestorben.

Implantatbrücke

Direkt am nächsten Tag - den Termin hatte ich bereits per in Australien per Doctolib gemacht - bin ich zu meinem Zahnarzt gegangen, wie der Zahnarzt in Australien und ich vermutet habe, war da nichts zu machen, sondern es gab zwei Optionen: Entweder eine Implantatbrücke oder eine herausnehmbare Teilprothese.

Auf letztere hatte ich keine Lust, zumal eine Implantatbrücke das beste vom medizinischen Standpunkt und von der Handhabung ist. Allerdings auch die teuerste Alternative. Nach der Besprechung was zu tun ist folgten einige Termin:

  1. Die Extraktion der verbliebenen Zahnstümpfe
  2. Nach Heilung der Wunden, die Einsetzung der Implantate (im April)
  3. Eine temporäre Teilprothese, bis die Implantate sich mit dem Oberkiefer verbunden haben
  4. Kontrolle der Implantate und
  5. Schließlich das befestigen der Implantatbrücke

Im November war das dann endlich alles durch, und ich brauchte die Teilprothese nicht mehr, die eigentlich eher kosmetischer Natur war, weil trotz Haftcremè hielt das nicht wirklich den Tag über, und richtig fest zubeißen ging auch nicht. Danach war aber endlich alles wieder gut 🙂

Extrem hoher Blutzuckerspiegel

Ich wäre auch fast gestorben. Ich maß wie gewohnt meinen Blutzuckerspiegel per Blutstropfen und Sensor, und bemerkte extrem hohe Werte. Über 300 bis als Extremwert 524. Ein Wert, der im tödlichen Bereich lag. Und genauso fühlte ich nich auch mit den ganzen Effekten. Meine Hausärztin hatte mich mit Eilüberweisung zu einer Diabetologenpraxis geschickt, wo ich ASAP einen Termin - wie geschrieben: lebensgefährlicher Bereich - bekam. Zum Glück bekamen wir das in den Griff, so dass ich es tatsächlich überlebt habe, war aber knapp. Das war das zweite Mal - nach dem Tornado - bei dem ich in Lebensgefahr geraten bin.

Die Erklärung

Ich hatte - laut Blutbild - eine Infektion, wahrscheinlich Covid19 oder etwas ähnliches, nachträglich ließ sich das nicht bestimmen. Das hat den Blutzucker in schwindelerregend Höhen gebracht, das passte auch zu den teilweisen gesundheitlichen Problemen, die ich in Australien - besonders bei großer Hitze - hatte, außerdem lief mir die Nase und ich verbrauchte ordentlich Taschentücher. Seitdem - um so etwas schnell zu erkennen - trage ich einen Zuckersensor und möchte ihn auch nicht mehr missen, das war fast lebensverändernd . Ich kann solche Sensoren nur wärmstens empfehlen!

Footnotes

  1. Wobei man geteilter Meinung sein kann ob die Pandemie nun vorbei ist oder nicht.

  2. Ich bin als Wiederholungstäter wieder Businessclass geflogen 😉

  3. Die Lounges sind einer der Gründe warum ich Buisnessclass fliege

  4. Sicherheitsbereich, keine Schere und so in Reichweite

  5. Diesmal mit einem Taxi, weil der Shuttlebus um die Zeit wo unser Flug ging leider nicht fuhr

  6. Eine andere der selben Kette

  7. Er musste wegen Eigenbedarf später umziehen

  8. Sprich: Immer noch starke Unwetterstärke

  9. Die Kraftstoffpreise auf K’gari sind - wie fast alles da - sehr hoch, Inselpreise halt, noch dazu eine Insel die per Offroad-LKWs beliefert werden muss

  10. Der insgesamt dritte Anlauf

  11. Der Weg führte tatsächlich durch zwei Geschäfte der gleichen Kette, und es gab keine Möglichkeit dem zu entgehen. Ich hasse sowas wie die Pest